Cambodia- Vietnam Januar 2004 |
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Vorbemerkung: sämtliche vorkommenden Negativa haben ihren Ursprung in meinen eigenen, durch Sozialisation bedingten Anpassungsdefiziten. 3.- 4. Januar 2004- Wien- Bangkok- Siem Reap Wie es sich gehört ist es saukalt in Wien. Zum
Glück bringt mich Koli mit dem Wagen zum Flughafen, so muss ich nicht in
Schlapfen und dünnem Sweatshirt auf den Flughafenbus warten. Beim Check- In
kommt erstmals Spannung auf: wird EVA Air das Fahrrad bis Siem Reap durchchecken
? Laut Auskunft von Atlantis Reisen unterliegt das Gepäck bei Bangkok Airways
von Bangkok nach Siem Reap einer Grössenbeschränkung
(100x 50x 30 cm), es
könnte also Probleme geben. Nun, die Leute beim einchecken wackeln nicht einmal
mit den Ohren, ich bin eine Sorge los und kann meine Aufzeichnungen, wie man auf
dem Landweg über Poipet nach Siem Reap gelangt (sehr detailliert beschrieben
auf tales of asia) entsorgen. Der Flieger ist bummvoll, in der "evergreen
deluxe class" ist es aber recht großzügig Platz und die
bangkokflugüblichen Lustgreise und Pornofilmregisseure sitzen zum Glück alle
hinten. Auf dem Flughafen in Bangkok spielt es sich grausig ab, sogenannte
Traveller schauen verächtlich auf Touris und umgekehrt. Der Flieger nach Siem
Reap ist eine nette kleine Propellermaschine und fast leer, nach einer
dreiviertel Stunde landen wir in Kambodscha. Die Einreise gestaltet sich
problemlos. Man reicht dem ersten Beamten den Pass und das Einreiseformular, von dort wird alles von einem Schreibtisch zum nächsten gereicht,
mehrmals gestempelt und am Ende der Theke kriegt man den Pass für US$ 20 wieder
zurück. Inzwischen ist das Fahrrad auch schon da, auf den ersten Blick scheint
es den Transport gut überstanden zu haben. Vor dem Flughafengebäude liegt ein
grosser geschotterter Parkplatz, die Taxifahrer dürfen leider nicht direkt beim
Ausgang warten sondern auf der gegenüberliegenden Seite, also muss ich die
Fahrradkiste über den ganzen Parkplatz schleifen. Erwartungsvoll winken die
dort aufgereihten Kommissionäre mit Schildern, auf denen Namen von Hotels und
Passagieren stehen. Nur leider ist keiner da vom Red Lodge, wo ich per e- mail
reserviert habe. Nach einer halben Stunde des Wartens gebe ich die Hoffnung auf
nehme ein Taxi auf eigene Kosten- US$ 3. Da die Strasse zum Flughafen gerade
renoviert wird muss das Taxi direkt am Angkor Wat vorbei wodurch die erste
Begegnung mit den Tempeln leider etwas weniger romantisch ist als erhofft. geradelt ca.20 km 5. Januar- Tempel 1. Tag a das Frühstück im Guesthouse zu den eher abscheulicheren
zu rechnen ist mache ich mich mit leerem Magen auf den weg- es wird unterwegs
schon etwas geben. Es ist noch angenehm kühl und ideal zum radeln. Beim Angkor
Wat biege ich rechts ab, die großen Tempel spare ich mir für später auf. Der
erste auf dem Weg ist der Prasat Kravan,
eine kleine Anlage mit schöner Wiese
rundherum und außer dem Wächter sind keine Menschen zu sehen. Ein paar
Kilometer weiter links der Strasse dann der Banteay Kdei , eine sehr schöne
weitläufige Anlage. Auch hier sind so gut wie keine Menschen in Sicht. Auf der
anderen Strassenseite liegen ein schöner See und eine Menge Standeln. Ich radle
erst einmal weiter zum berühmten Ta Prohm, doch kurz bevor ich den Tempel
betrete macht sich Hunger bemerkbar. Die Essstände beim Ta Prohm sehen nicht so
besonders einladen aus- also zurück zum Banteay Kdei. Als einzigem Gast am Ufer
des Sees wird mir natürlich von den Kindern besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Die riesige Portion Nudelsuppe schmeckt ausgezeichnet, der Fruchtsalat ist
üppigst und das ganze kostet zusammen mit einem Fruit Juice ca. US$ 2,-. Angkor Wat: erwartungsgemäß riesig, massenweise kopflose Buddhastauen . Da die Anlage komplett vom Dschungel befreit ist fehlt ihr der Charme der anderen Tempel, sie beidruckt eher durch ihre Größe. Wieder draußen sind wir etwas geschlaucht und gehen ins noble Angkor Restaurant, in dem wir uns ein Bier mit hohem Ruhe- und saubere Toilettenzuschlag leisten. eine schöne Strasse durch den Wald führt uns weiter zum Bayon, der auf den ersten Blick von außen nach nicht viel aussieht, drinnen aber ordentlich etwas hermacht. Es ist ein Labyrinth von riesigen Türmen, von denen in jede Himmelrichtung ein Gesicht blickt . Es ist bereits Mittag und schön heiss, die meisten anderen Touristen sind schon weg und so haben wir den Bayon fast für uns allein. da sich noch ein Tempel ausgeht fahren wir weiter zum Takeo, der gegen die vorherigen natürlich keine Chance hat und uns nicht besonders beeindrucken kann. zurück in Siem Reap dasselbe Programm wie am Vortag: Angkor Beer- Essen am Markt- im Guesthouse auf der Terrasse American Wrestling geradelt ca. 38 km 6. Januar- Tempel 2. Tag Wieder früh aus dem Bett macht sich der Wunsch nach einem
"westlichen Frühstück breit. In der Ivy Bar servieren sie das "Big
Ivy Breakfest", nach Genuss dessen ich bereute, nicht doch eine Nudelsuppe
genommen zu haben. Ta Prohm mit dem wohl meistphotografierten Baum Kambodschas. Die Anlage ist so populär, weil in ihr der Dschungel nicht gerodet wurde und alles übverwuchert. weiter geht es zum Banteay Kdei, den Gabi und Maria noch nicht gesehen haben und der auch beim zweiten Besuch interessant ist. nach der guten Erfahrung mit der Nudelsuppe gestern gehen wir in dasselbe Restaurant am See, wo uns die Kinder dafür sorgen, dass uns nicht fad wird gestärkt kommen wir zum Prasat Pre Rup, kein besonders interessanter Tempel, der Blick von der obersten Terrasse lohnt aber den Besuch ein paar Kilometer weiter Prasat Ta Sohm, ein sehr netter Dschungeltempel und Oase der Ruhe noch ist es nicht vorbei für heute, es folgt noch der Preah Khan, schön im Wald gelegen und teilweise überwuchert- sehr empfehlenswert Gabi und Maria sind "templed off" und fahren zurück ins Guesthouse, ich schaue noch auf den Phnum Bakheng, der auf einem Hügel nahe Angkor Wat liegt. Der Tempel selbst ist nicht bemerkenswert, der Blick auf Angkor Wat schon . Für den Aufstieg benötigt man etwa 20 Minuten, faule Leute können sich für ein kleines Vermögen (US$ 12,- oder so) von Elephanten hinauftragen lassen. zurück in Siem Reap fahre ich noch zum neuen Markt etwas außerhalb des Zentrums, dort ist aber nichts mehr los. Abends ziehen wir das gewohnte Programm gnadenlos durch geradelt ca. 55 km 7. Januar- Tempel 3. Tag Heute Abfahrt um 5h30 wegen des unvermeidlichen Sonnenaufgangs
über Angkor Wat. Am Ufer des Lotus Sees auf der linken Seite des Tempels warten
Dutzende Photographen und machen dann alle dieselben Bilder . Banteay Srei ist einer der populärsten Tempel und dementsprechend besucht. Als ich ankomme stauen sich gerade zwei japanische Reisegruppen am Eingang, also gehe ich erst einmal auf ein Cola. Der Tempel ist nicht sehr groß, sehenswert ist er wegen seiner aufwändigen Reliefs , mit denen er über und über bedeckt ist- fast schon zu viel des guten. Gabi und Maria sind mit ihrer Rikscha noch nicht angekommen , also noch ein Cola. Als sie etwas später eintreffen sind fast alle Mittouristen bereits wieder abgefahren und die Besucher steigen einander nicht mehr auf die Zehen. Im Restaurant dann eine unschöne Szene: Ein Australier, Typ Bademeister oder Nagelstudiobesitzer macht einen Buben, der Reiseführer anbietet, zur Sau, hält ihm seine Socken vors Gesicht und sagt "you buy my stinky socks, only 1$". Seine Kumpane amüsieren sich köstlich und die Schmähs werden noch tiefer. Die Rückfahrt zieht sich und die Sonne macht sich unangenehm bemerkbar. Eigentlich wollte ich Gabi und Maria noch beim Banteay Samre treffen, konnte den aber leider nicht finden. Mit vielen Colapausen schleppe ich mich zurück nach Siem Reap und das Abendprogramm fällt wegen zunehmender Verschlappung dürftig aus, außerdem müssen wir morgen früh auf um das Boot nach Battambang zu erwischen. geradelt ca. 85 km |