Heute ist der letzte Tag
ohne nennenswerte Steigungen. Nach etwa zwanzig Kilometern durch schöne
Landschaft am Nam Song entlang erreichen wir ein Dorf (wahrscheinlich
Somsavath), wo seltsame Dinge verkauft werden. Auf Tischen an der Strasse
werden Flaschen mit einer roten Flüssigkeit angeboten, Bambuskörbe voll
krebsartiger Tiere, Ziegenhufe, Tier ??- knochen und andere Curiositäten.
Wir setzen uns auf ein Cola. Auf dem Nebentisch steht ein Kühlbehälter,
wir schauen neugierig hinein und das Rätsel der roten Flüssigkeit ist
gelöst: es handelt sich om so etwas wie "Blutschnaps". Um wessen Blut es
sich handelt, lässt sich aus mangelndem Sprachwissen nicht eruieren, da
wir das Buch "The Beach" gelesen sowie dessen schwachsinnige Verfilmung
gesehen haben tippen wir mal auf Schlangenblut. Da wir uns bereits mit der
täglichen Frühstücksnudelsuppe fit gemacht haben, können wir auf solche
Stärkungsmittel leicht verzichten (ob diese Art vol Blut Doping auch auf
der Liste der verbotenen Praktiken steht? Wenn nicht, hätten wir so eine
Idee, auf welche Weise Lance Armstrong...).
Nun folgt etwas, das wir doch als eine Steigung bezeichnen können, etwa
350 Höhenmeter sind zu bewältigen. Es geht stetig mäßig bergauf und bevor
wir noch ins Schnaufen kommen, sind wir bereits oben und rollen gemütlich
die letzten 25 Kilometer nach Kasi, immer leicht bergab.
Von Kasi können wir nicht behaupten, dass dort der Bär los ist- immerhin
gibt es zwei Guesthouses und einige Restaurants. Busse auf der Strecke
Vientiane- Luang Prabang bleiben hier für eine Pause stehen und spucken
ihre Ladung Farangs aus, die sich schnell auf die Toiletten der
Wirtshäuser verzieht, ein Bier trinkt, Pringles kauft und nach einer
halben Stunde ist der Spuk wieder vorbei. Im Vanphisit Guesthose bekommen
wir für US$ 4,- ein gutes Zimmer mit eigenem Bad und sogar Warmwasser, die
laut Werbung kuschelweichen Komfortmatratzen sind allerdings gerade einmal
fünf Zentimeter dick und mit Kokosfasern gefüllt.
|