Das letzte Teilstück!
Wir feiern, indem wir in die Nudelsuppe eine extra Portion Chillipulver
und Fischsauce geben. Derweil reihen sich die drei Mönche plus ein Novize
zum morgendlichen Almosenempfang vor dem Wirtshaus auf. Aus allen
Richtungen eilen die Leute mit Essen, Zigaretten und Geld herbei. Schon
soll das Ritual beginnen, da ertönt lautes Rufen und frohes Gelächter
erschallt- der Dorflehrer hat verschlafen und kommt herbei gerannt, sich
das Hemd in die Hose steckend. Im innern des Lokals findet anschließend
eine Zeremonie statt, eine alte Frau, die mich einsam am Tisch sitzen
sieht, drückt mir einen Ballen Klebreis in die Hand. Unschlüssig, ob sie
meint, ich solle diesen Spenden oder essen, entscheide ich mich für
zweiteres. Solchermaßen körperlich wie spirituell gestärkt könnte mir
selbst der Mount Ventoux keinen Schrecken einjagen, allein, es geht erst
einmal fast tausend Höhenmeter hinunter. Heroben scheint bereits die
Sonne, während im Tal noch dicht der Nebel liegt. Kurz bevor wir ganz
unten angelangt sind, tauchen wir in eine dicke Suppe ein, so dass unserer
Brille beschlägt und wir den letzten Kilometer im Blindflug hinter und
bringen müssen. In Vangpang überqueren wir den Nam Ming. Nun sind es nur
mehhr 55 Kilometer bis Luang Prabang, doch steht uns ein letzter Berg im
Wege. Nach 15 Kilometern "hard climb" sind wir wieder auf 1100 m Seehöhe
angelangt, es folgt die lange Abfahrt nach Xiang Ngeum. Dort setzen wir
uns auf ein Cola im Glauben, nun sei das ärgste vorbei, da das kurze Stück
nach Luang Prabang flach am Fluss entlang führt. Welch Irrtum. Die Strasse
ist wohl fast flach, aber wir haben auf einmal schwere Beine und das
Gefühl, es ginge steil bergauf mit Gegenwind, obwohl da keine Steigung ist
und auch kein Wind. So werden die letzten auch die schwersten Kilometer
der gesamten Fahrt.
In Luang Prabang halten wir uns nicht lang mit Quartiersuche auf. Gleich
das erste, das wir anfahren- Thony Guesthouse am Ende einer Sackgasse,
direkt am Nam Kham gelegen hat ein nettes Riesenzimmer mit Bad und
Warmwasser für US$ 10,- sowie eine Terrasse mit tollem Blick über den
Fluss, wo sich trefflich ein Lao schlürfen lässt.
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