3.1 4.1 5.1. 6.1. 7.1. 8.1. 9.1. 10.1. 11.1. 12.1. 13.1. 14.1. 15.1. 16.1. 17.1. 18.1. 19.1.
20.1. 21.1. 22.1. 23.1. 24.1. 25.1. 26.1. 27.1. 28.1. 29.1. 30.1. 31.1. 1.2. 2.2. 3.2. 4.2.  

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Thais stehen mit den Hühnern auf, jetgelagte Farangs sind schon um 3h hellwach und vertreiben sich die Zeit mit der Lektüre von Kaminers Erzählband "Russendisco" was auch nicht der schlechteste Zeitvertreib ist. Pünktlich zum Zeitpunkt des wieder Entschlummerns meldet sich der Haushahn lautstark, es scheint, dass dieser direkt unter dem Zimmerfenster sein Gekreisch anstimmt. So ist der weitere Schlaf ein unruhiger und wir finden uns bereits um 8h in der Cool Corner zu einem typischen Farang Frühstück, bestehend aus Toast, Spiegeleiern, Bacon und Kaffee ein.  Halbwegs gestärkt werden die Habseligkeiten auf das Fahrrad gepackt für die gewaltige Strecke von etwa  15 Kilometern nach Laem Ngop. Frau XY vom NP Guesthouse hängt noch ein Sackerl mit Früchten an die Lenkstange zwecks Stärkung, falls die Kräfte nachlassen sollten. So radeln wir vorbei an Tankstellen, Autohäusern, Mopedwerkstätten und Reihenhäusern im Rokokostil  dem Meer entgegen. Bei etwa Kilometer 9 befindet sich ein Ort, der in erster Linie aus Souvenirgeschäften besteht- Bambushüte, Bambusmöbel, Besen und sonstiges Handwerk  wartet auf AbnehmerInnen. Da wir nicht direkt an der Strasse Rast machen wollen biegen wir an einem malerischen Kanal ab und finden ein romantisches Lokal, bestehend aus einer Kühltruhe und zwei Hockern. Die Familie der Besitzerin  ist sogleich vollzählig versammelt, sie gucken mich an, ich gucke sie an, die Konversation hatscht ein wenig, das Cola mit Eis aus dem Plastiksackerl erfrischt.
Ein paar Kilometer weiter schnitzen zwei teilweise hübsch tätowierte Bambuskünstler  mit gewaltigen Messern Stäbe für von ihnen gefertigte Rollos. Viel zu früh, nämlich um 12h mittags kommen wir am Pier an- das Boot geht erst drei Stunden. So trinken wir erst einmal zwei Colas, amüsieren uns über aufgebrachte Farangs, die bereits seit einer Stunde auf den Minibus nach Bangkok warten, den sie bei einer der berüchtigten Khao San Travel Agencies gebucht haben, fahren noch eine kleine Runde über die Dörfer vorbei an duftenden Gestellen mit trocknenden winzigen Fischen, die für den Export nach Malaysia bestimmt sind, besuchen das Marine Denkmal mit seinen phallischen  Torpedos und nehmen noch eine Cola- diesmal jedoch nicht im grossen Restaurant, sondern beim kleinen Standl gegenüber. Der Besitzer spricht ausgezeichnet Englisch und klagt über den Preisverfall bei Fisch und Seafood seit dem Tsunami. Die Konsumenten befürchteten verseuchte Ware, die sich von Leichen ernährt habe. Auf einer Leine hängen Fische zum trocknen, die ein mit einem Gummiband befestigtes Plastiksackerl über den Kopf gestülpt haben, um die Fliegen daran zu hindern, ihre Eier in ihnen abzulegen .
Das Boot legt pünktlich um 15h ab und ist voll belegt- auch die Liegestühle mit fadenscheiniger Bespannung, was ab und an für Heiterkeit wegen plötzlicher Arschplumpser sorgt. Im Führerhaus knallen die Spielkarten, der obligate Mönch döst auf dem besten, weil windgeschützen Platz in der ersten Reihe, ein tätowierter Australier nebst frisch aus Bangkok geholter weiblicher Begleitung hält sich an seiner Bierflasche fest und beschallt und aus seinem Walkman, für den er eigens Lautsprecher!! mitgebracht hat, die See ist ruhig, die Fische springen, Inseln ziehen vorbei und wie die Sonne  sich anschickt, unterzugehen, legen wir an auf Ko Mak, wo Gabi hoffnungsfroh mit Fahrrad am Pier auf ihren Liebsten wartet, um ihn in die luxuriöse Hütte No. 13  des Ao Kao Resorts zu locken.

geradelt: 38 km


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