3.1 4.1 5.1. 6.1. 7.1. 8.1. 9.1. 10.1. 11.1. 12.1. 13.1. 14.1. 15.1. 16.1. 17.1. 18.1. 19.1.
20.1. 21.1. 22.1. 23.1. 24.1. 25.1. 26.1. 27.1. 28.1. 29.1. 30.1. 31.1. 1.2. 2.2. 3.2. 4.2.  

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Heute die Ostseite der Insel beradelt. Es gibt anscheinend nur zwei Arten der Vegetation: Kokospalmenhaine und Gummibaumplantagen. Recht interessant ist eine Fabrik, in der Gummi zu großen Fladen verarbeitet wird. Zu Mittag probieren wir die Küche des benachbarten Resorts- Hühnerragout mit Ananas- leider ausgesprochen langweilig. Um Kokosnüsse zu ernten werden zumeist zwei Methoden angewandt: entweder klettert man selber hinauf und holt sie herunter oder man bedient sich eines dressierten Affen. Für unsereinen ist ersteres ein gefährliches Unterfangen und zweiteres scheitert am mangelnden Affenbesitz. Doch müssen versierte DrachensteigerInnen deswegen nicht Kokosnusslos bleiben, denn auch mit Drachen lässt es sich trefflich ernten. Und das geht so: Der Drachen wird auf sichere Höhe gebracht, dann näheren wir und mit der gespannten Drachenschnur der Palme solcherart, unter den Nüssen durch die Palmenkrone läuft und rütteln kräftig, so dass die reifen Nüsse sich lösen und mit ehrfurchtgebietendem „Poff!“ in den Sand fallen. Die Ernte reifer Kokosnüsse empfiehlt sich allen aus Sicherheitsgründen, so man sich ohne Sturzhelm unter Palmen aufhalten möchte.

Des Abends findet bei der Schule ein großes Fest statt; von wegen „Kindertag“. Eine Bühne ist aufgebaut, Standln bieten Essen an, für die reichen Farangs und die offiziellen Delegationen wurden die Schulbänke und Sesseln aus den Klassenzimmer geschafft und zu VIP Tischen arrangiert. Die Schulkinder zeigen Gruppentänze, singen populäre Thaischnulzen, Rappen auf der Bühne, das Publikum kommt bei Mekong Whisky und Bier in Stimmung. Höhepunkt des Abends bildet eine Gruppe ausgesprochen fetter Ladyboys in aufwändigen Kleidern aus Müllsäcken. Zwischen den Nummern werden Girlanden verkauft, die den Auftretenden KünstlerInnen umgehängt werden- auf diese Weise wird Geld für den Erhalt der Schule gesammelt. Nach Beendigung der Vorführungen geht dann so richtig die Post ab- kein romantic Pop mehr, sondern Thai Hiphop. Vor der Bühne eine brodelnde Masse von tanzenden Thais und Farangs, im Rhythmus der Musik zuckende Leiber, nackte von Schweiß glänzende bronzefarbene Oberkörper, eine willenlose Masse. Egon aus Hannover hat alle seine bleichen Würste und german Kartoffelsalat  verkauft, besorgte Eltern zerren ihre Kinder, die partout noch bleiben wollen, nach Hause, der Mekong fließt in Strömen und ab und an ziehen süßliche bekannte Gerüche an unseren Nasen vorüber.
Mit Hämmern in den Ohren finden wir im Scheine der Taschenlampe den Weg durch den Palmenwald zum Ao Kao, fallen ins Bett und schlummern friedlich zum Hämmern der Bässe und Jaulen der Hunde dem Morgen entgegen.

geradelt: 8 km


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