3.1 | 4.1 | 5.1. | 6.1. | 7.1. | 8.1. | 9.1. | 10.1. | 11.1. | 12.1. | 13.1. | 14.1. | 15.1. | 16.1. | 17.1. | 18.1. | 19.1. |
20.1. | 21.1. | 22.1. | 23.1. | 24.1. | 25.1. | 26.1. | 27.1. | 28.1. | 29.1. | 30.1. | 31.1. | 1.2. | 2.2. | 3.2. | 4.2. |
Was muss ich in der Früh erspähen- den ersten Kakerlak!,. Hat ja auch ganz schön lang gedauert. Die Fahrt heute geht nach Norden Richtung Kambodscha, falls es ein Hotel gibt, plane ich, in Pong Nam Ron zu übernachten und am nächsten Tag nach Pailin weiter zu fahren. Bereits um 6h30 herrscht reger Verkehr, der sich erst einige Kilometer außerhalb der Stadt lichtet. Nach 15 km ist es Zeit für die Nudelsuppe, diesmal mit einer Puddingartigen Einlage. Die Landschaft ist für thai Verhältnisse abwechslungsreich, es geht sogar ein wenig auf und ab, es gibt Bäume und Berge zu sehen. Kurz vor Pong Nam Ron gibt es sogar einen Pass zu überwinden, ca. 3 km Steigung. Aus überholenden Fahrzeugen wird mir applaudiert und ich werde angefeuert. Auf dem Pass das unvermeidliche Restaurant mit Parkplatz und Souvenirständen - kurze Rast mit Cola. Hinunter nach Pong Nam Ron geht es flott dahin, ich treffe um 9h45 ein. Da die Stadt eher langweilig zu sein scheint und auch kein Guesthouse auszumachen ist beschließe ich, die 45 km nach Pailin weiter zu radeln. Eine ruhige Nebenstrasse führt auf und ab durch eine dem Weinviertel nicht unähnliche Landschaft zur Kambodschanischen Grenze, die ich um 12h erreiche. Der Grenzübergang ist erst kürzlich für Ausländer geöffnet worden- mir scheint, das ich der erste Farang seit Tagen bin, der hier auftaucht. Einige Thais sind mit Bussen gekommen um in den Spielcasinos auf kambodschanischer Seite ihr Geld loszuwerden. Das Ausstellen des Visum geht gemächlich vor sich, der Pass wandert von einem Beamten zum nächsten, wird begutachtet, mehrere Formulare sind auszufüllen, 1000 Baht sind zu bezahlen (eigentlich sollte es nur 20 US$ kosten, aber die Grenzbeamten müssen ja auch von etwas leben). Die ganze Prozedur dauert nur 20 Minuten, dann bin ich über der Grenze. Der Unterschied zum reichen Thailand ist augenscheinlich: die Strasse verwandelt sich nach wenigen Metern in eine schlechte Forststrasse, windschiefe Holzhütten stehen am Straßenrand, die wenigen Fahrzeuge brechen fast zusammen. Die restlichen zwanzig Kilometer geben einen Vorgeschmack auf das, was mich am nächsten Tag erwartet. Der Highway No.10 ist eine steinige Piste mit metertiefen Schlaglöchern die durch staubiges, verbranntes Land auf und ab führt. Glücklicherweise ist kaum Verkehr und die wenigen Traktoren und LKW`s fahren auch nicht schneller als ich. Geschlaucht erreiche ich Pailin, Hochburg der Khmer Rouge. Die Stadt liegt unter einer Staubglocke, die Sonne ist nicht auszumachen und verströmt das Flair einer Goldgräbersiedlung im Wilden Westen . Am Ortseingang steht ein recht luxuriöses aussehendes Hotel, augenscheinlich Hauptquartier der Roten Khmer, die dort ihre Edelsteingeschäfte abwickeln. Ich wähle das einzige einen brauchbaren Eindruck machende Guesthouse- Name leider entfallen. Im Erdgeschoss wird gerade umgebaut- wahrscheinlich wird eine Karaokebar eingerichtet, es ist drinnen also genauso staubig wie draußen. Um nicht vollends in Depression zu verfallen gehe ich erst einmal in eine fröhliche Karaoke- Fernseh Bar an der Hauptstrasse auf ein Bier. Nach einer anregenden Unterhaltung mit einem Mopedfahrer, der mich gerne durch die Umgebung gefahren hätte, fahre ich zum nahe gelegenen Phnom Yat, einem Hügel mit einer modernen Pagode oben drauf. Hier oben ist die Luft besser und man hat einen schönen Blick auf Pailin und die im Dunst liegenden Berge. Blutrünstige Darstellungen der Höllenstrafen für Sünder sorgen für Heiterkeit. Am Fuß des Phnom auf ein Cola an einem Standl, die freundliche Besitzerfamilie ist begeistert und die ausnehmend hübschen Kinder lassen sich gern fotografieren. Was das Abendessen angeht ist die Auswahl gering, der Markt macht schon um 17h dicht, es gibt nur ein Lokal ohne plärrenden Fernseher- die Suppe mit Rindfleisch schmeckt recht ordentlich, das Puff gegenüber, das aus riesigen Lautsprechern die Umgebung mit Popmusik beschallt, ist ein wenig lästig. Später noch in die Karaokebar auf ein Bier, auf einem Fernseher laufen Khmerschnulzen Videos, auf einem anderen tun tätowierte Kolosse so als würden sie einander voll in die Fresse hauen. Im TV auf meinem Zimmer läuft ein indischer Liebesfilm mit Untertiteln in Khmer- trotzdem kommt man leicht mit, die Schauspieler unterstreichen jedes Wort durch Gesten und Blicke. Kaum ist das Licht gelöscht: vertraute Geräusche. Zuerst ein Klacken, als ob etwas von der Zimmerdecke gefallen wäre, dann ein leises Kratzen und Scharre- der zweite Kakerlak! Licht an- Feind geortet- Badeschlapfen geholt- ein Schlag- Treffer- Exitus- Gute Nacht. geradelt 95 km |